Wir lernen und interagieren in erster Linie über unsere Hände mit unserer Umwelt. Dank der motorischen Fähigkeiten unserer Finger können wir Gegenstände bewegen und unsere Welt im wahrsten Sinne des Wortes „begreifen“.
Es wäre auch keine Übertreibung zu sagen, dass die Geschicklichkeit unserer Hände zu den Dingen zählt, die den Menschen von anderen Spezies abhebt.
Was haben aber unsere Hände mit der Lebenserwartung zu tun?
Die maximal ausführbare Griffstärke beim Händedruck ist – nach Auswertung vieler Studien – ein durchaus zuverlässiger Indikator für das Risiko tödlicher kardiovaskulärer Ereignisse und die Sterblichkeit. Die Messung der Greifkraft kann hier wichtige Hinweise zur Identifizierung von Risikopatienten und zur frühzeitigen Diagnose liefern.
Die Stärke des Handgriffs ist ein günstiger und einfach durchzuführender Test.
Konkret wird die Kraft des Händedrucks mit einem sogenannten Dynamometer gemessen. Das Ergebnis wird in Kilogramm bzw. Pfund angegeben.
Studien zeigen, dass bereits Werte knapp unter dem Durchschnitt mit einem höheren Sterblichkeits-Risiko zusammenhängen.
Bevor Du nun aber losziehst und einen Handtrainer kaufst, solltest Du wissen: es geht nicht darum geht die Griffkraft isoliert zu trainieren. Ein überdurchschnittlich starker Händedruck geht nicht mit einem signifikant geringeren Risiko einher. Vielmehr ist es entscheidend Übungen und Aktivitäten in Beruf, Freizeit und Sport so zu integrieren, wodurch die Griffkraft quasi „nebenbei“ verbessert wird.
In diesem Sinne einfach mal wieder Taschen mit den Händen tragen, statt diese zu rollen. Anstatt elektrischem Werkzeug häufiger manuelles Werkzeug einsetzen. Klettern gehen, im Fitnesssport verstärkt Hanteln verwenden. Klimmzüge machen oder vielleicht nur testen, wie lange man an der Klimmzugstange hängen kann. Eure Hände sind zu viel mehr im Stande als Tastaturen zu bedienen und Besteck zu benutzen 😉 … probiert es aus!