Auf die Frage nach der richtigen Mahlzeitenanzahl, hört man meist Aussagen die zwischen 2 und 5 Mahlzeiten pro Tag liegen. Damit trifft man sicherlich den Bedarf der meisten Menschen.
Um herauszufinden, was für einen selbst passend ist, ist es hilfreich, seine eigene individuelle Situation zu betrachten und seine Ernährung dementsprechend anzupassen.
Folgende Gedanken kann man sich hierzu machen:
- Wie aktiv gestaltest Du Deine einzelnen Tage den Alltag, den Beruf und die Freizeit betreffend?
- Wie hoch ist eigentlich Dein Nährstoffbedarf? Ist Dein Nährstoffbedarf sehr hoch, ist es der Gesundheit zuträglicher diesen durch 4 bis sogar 6 moderat große Mahlzeiten zu decken, als durch z.B. 2-3 sehr üppige Mahlzeiten, da diese gerne mit einem Völlegefühl und auch Müdigkeit einhergehen können.
- Welche Essensportionen und Lebensmittel verträgst Du gut, ohne dass ein Völlegefühl, Müdigkeit oder andere negative Begleiterscheinungen auftreten?
- Bist Du eher der langsame, normale oder schnelle Stoffwechseltyp?
- Wie anfällig bist Du für kleine Zwischenmahlzeiten? Wir greifen ca. 10-12 mal pro Tag zu etwas Essbarem – und damit ist nicht nur Gemüse und Obst gemeint. Ein regelmäßiger, aber oft unbedachter Griff in die Schoko-Lade hat durchaus das Potential relativ rasch die Energiedichte einer üppigen Hauptmahlzeit zu liefern – so ganz nebenbei und unbemerkt – bis die Kleidung und/oder die Waage Dir gewisse Veränderungen signalisieren.
Zwei typische Situationen:
Bist Du vielleicht der Typ Mensch, dessen Tag eher durch wenig oder nur mäßiger Aktivität geprägt ist? (sitzender Beruf, wenig Bewegung im Alltag, kein oder nur gelegentlich Sport).
Oder bist Du ein überdurchschnittlich aktiver Mensch? (mit dem Rad zur Arbeit, überwiegend auf den Beinen am Arbeitsplatz, viel Bewegung im Freien und Sport wann immer Zeit ist).
Während weniger aktive Menschen oft mehr Zeit haben, den Kühlschrank aufzusuchen, um zu schauen was dieser zu bieten hat, kommt bei überdurchschnittlich aktiven Menschen die Mahlzeit oft erst dann, wenn gerade Zeit ist. Tut sich keine zeitliche Lücke auf, bleibt der Teller schon mal leer.
Jede dieser Situationen öffnet gewissen Problematiken Tür und Tor. Wird gegessen, weil es die Zeit erlaubt und ist zudem bewegungsseitig auf Sparflamme unterwegs, erkennt man erste Folgen oft an knapper oder strenger sitzender Kleidung (nein…die Wäsche ist beim Waschen nicht eingegangen).
Im umgekehrten Fall (sehr aktiv und essen wenn Zeit ist) sitzen die Klamotten weiterhin perfekt. Kommt man jedoch über längere Zeit wiederholt den Futterbedürfnissen seines Körpers nicht nach, kann dies unter anderem einen Muskelverlust zur Folge haben. Auch keine so prickelnde Situation.
Schrumpfen die Muskeln weg, hat auch dies viele nachteilige Folgen. Siehe hier, warum es bei Muskeln weniger um die Optik, sondern viel mehr um die Gesundheit geht.
Beide Fälle stellen ein gewisses Extrem dar, begegnen mir jedoch in der Trainings- und Ernährungsbetreuung immer und immer wieder.
Wichtig zu verstehen:
Gesundheit und Fitness definiert sich nicht über das sogenannte ideale Körpergewicht oder irgendwelchen propagierten Idealmaßen. Entscheidend ist, dass Du Dich wohl fühlst und Dein Körper jene Leistungsfähigkeit an den Tag legen kann, die Dir Deinen Alltag leicht fallen lässt. Jeder erlebt auch mal ein paar durchwachsene und müde Tage. Nehmen diese zähen Tage allerdings zu und werden die damit verbundenen Alltagsaktivitäten gefühlt schwerer und schwerer, dann liegt es vielleicht daran, dass man selbst schwächer wird. Unpassende Ernährung, nachlassende Muskelkraft und Muskelsubstanz gehen oft Hand in Hand mit nachlassender Leistungsfähigkeit.
Es ist an jedem selbst, mit entsprechender Ernährung und Muskelpflege seine Lebensqualität auf komfortablem Niveau zu halten.
Bei aktuellen Ernährungsempfehlungen ist der Hinweis zu finden, dass derzeit keine ausreichende Evidenz existiert, um eine spezifische Empfehlung zur Essenshäufigkeit hinsichtlich der Unterstützung der Körpergewichtskontrolle zu geben.
Unterschiedliche Studien führten zu verschiedenen Ergebnissen und daher kann keine wissenschaftlich gesicherte Aussage hinsichtlich der Mahlzeitenfrequenz bei gesunden Erwachsenen gegeben werden.
Deiner Gesundheit und Leistungsfähigkeit zu Liebe macht es also absolut Sinn ein wenig Selbstreflexion zu betreiben – und dabei ehrlich mit sich zu sein. Es ist weniger die Mahlzeitenhäufigkeit entscheidend, als viel mehr die Qualität und Quantität der verwendeten Lebensmittel, speziell wenn es darum geht, überschüssiges Körperfett loszuwerden, Muskulatur aufzubauen oder einfach nur seinem Körper etwas Gutes zu tun.