Wie alles kam…
Meist habe ich an mir einen Zustand, eine Verfassung, bzw. eine Besonderheit wahrgenommen, womit ich unzufrieden war und woran ich etwas ändern wollte.
Schnell habe ich mich in neue Themengebiete eingelesen und Informationen zusammen getragen, durch Versuch und Irrtum gelernt und ein Verständnis dafür entwickelt was Sinn bzw. weniger Sinn macht. Ich habe Menschen zugehört, die auf diesem Gebiet schlauer sind als ich selbst, habe gute, aber hin und wieder auch weniger gute Seminare und Workshops besucht, zudem Ausbildungen absolviert, um das Gelernte nicht nur anwenden zu können, sondern auch verstand, dieses Wissen weiterzugeben.
Je tiefer ich in ein Fachgebiet eingetaucht bin, umso klarer wurde mir, was es noch alles zu wissen gab. Frei nach dem Spruch: „Je mehr man weiß, desto mehr wird einem bewusst, dass man noch sehr wenig weiß.“ Dieser nie endende Zustand erzeugt in mir ein etwas bedrückendes, aber gleichzeitig erwartungsvolles Gefühl. Man befindet sich auf einer immerwährenden Reise. Jeder Schritt bringt dich ein wenig voran. Man verliert dabei nie, denn entweder kommt man seinem Ziel näher oder man lernt etwas dazu.
Es ist dabei nicht immer offensichtlich wohin der Weg führt und wie lange dieser Weg dauert. Ab und an geht man auch Umwege, aber dies erweitert die Ortskenntnisse und man lernt sein Ziel von verschiedenen Seiten kennen 😉
DER INDER IN MIR
Aber so war ich, dünn, richtig dünn. Die breiteste Stelle an meinen Armen und Beinen waren der Ellbogen bzw. das Knie. Manche Lehrer meiner Schule äußerten die Befürchtung, meine Eltern würden mir nicht genug zu essen geben. Doch genau das Gegenteil war der Fall…ich habe eher für zwei gegessen. Trotzdem war ich in der Schule lange einer der absolut Schmächtigsten…
So viel wie ich gegessen habe, so viel habe ich mich aber auch bewegt. Wenn ich zu Fuß unterwegs war, bin ich gelaufen, nicht gejoggt, ich bin gelaufen, als wäre ich auf der Flucht. Gemütlich laufen wäre zu langweilig gewesen. Das Radfahren habe ich ähnlich angelegt, ich bin in die Pedale getreten, als würde ich ein Rennen bestreiten. So gesehen war meine körperliche Erscheinung als Schatten eines Hungerhaken nicht verwunderlich.
Im Laufen war ich durchaus schnell, sodass ich in der Schule im Sprint immer bei den Schnellsten war, egal ob in der Pflichtschule oder in der höheren Schule. Ein Lehrer meinte mal, dass gute Sprinter oft auch Krafttraining machen und dadurch schneller, aber auch schwerer werden würden. Soso…Krafttraining könnte also hilfreich sein, einen breiteren Schatten zu werfen.
GENÜGEND KRAFT IST EIN ZUSTAND, DEN ES GAR NICHT GIBT
Ich hatte Gefallen daran gefunden stärker zu werden und so steckte ich mein Taschengeld nach und nach in Hantelstangen und Gewichtsscheiben. Ich entwickelte auch ein Gespür für die richtigen Bewegungsabläufe. So wurde ich stärker und mit der Zeit auch schwerer. Mein Papa nannte mich zwar immer wieder mal „Gandhi“…rückblickend wohl eine lieb gewonnene Gewohnheit, die mich aber auch anspornte, kein Training auszulassen, um diesen „Gandhi“ irgendwann ganz abzuschütteln.
Das Krafttraining begleitet mich bis heute. Vom anfänglichen „Gandhi“ zum ehemaligen Schwergewichts-Bodybuilder, vom Funktionsesser (Gewicht zunehmen als Gandhi und Gewicht abnehmen für Wettbewerbe) zur einer gesundheitsbewussten und situationsangepassten Ernährung, vom Leser von Fitnesszeitschriften zum akademischen Abschluss, vom leistungsorientierten Sport zum gesundheitsbewussten Training, vom Unterrichtsteilnehmer zum Lehrgangsvortragenden, vom Trainierenden zum Trainer, vom Sporttraining zur Trainingstherapie. Viele Stationen, die ich von jeder Seite kennen lernen durfte.
DINGEN AUF DEN GRUND GEHEN
In meiner sportlich ambitionierten Zeit wurden mittels Messanalysen meine Entwicklungen festgehalten. Wie entwickelt sich die Muskulatur in Aufbauphasen und während der Diät, womit unterstützt man den Stoffwechsel und auf welche regenerativen Massnahmen spricht der Körper gut an.
Diese analytische Betrachtung faszinierte mich. Es wurden gute, wie weniger gute Entwicklungen ausgemacht, meist noch bevor ich als Sportler diese erkennen konnte. Meine Begeisterung über die selbst gemachten Erfahrungen und die mit den Messungen verbundenen Möglichkeiten, brachten auch hier den Stein des Interesses ins Rollen – zuerst von einem Trainer betreut und analysiert, durch das Lesen und Vorträge dazugelernt, geschult und ausgebildet durch Fachleute auf diesem Gebiet. So wurde ich von dieser Thematik immer fester gefangen genommen.
Diese Analysemethoden haben meinen Kunden und mir, in bald 20 Jahren der Anwendung, Zusammenhänge u.a.
- mit alltäglichem oder sportlichem Bezug
- in der Diätologie,
- in der Gesundheitsprävention,
- in der Rehabilitation
eröffnet und die ineinander greifenden Vorgänge von Bewegung, Sport, Ernährung und Regeneration besser verstehen und diese Erkenntnisse in die weitere Planung einfließen lassen.
ES IST SELTEN ZU FRÜH, ABER AUCH SELTEN ZU SPÄT
Von Kindesalter an konnte ich mit meinem rechten Auge nur sehr schlecht sehen. Das, was ich sehen konnte, hatte mehr mit hellen und dunklen Flecken zu tun und nichts mit scharfen Konturen. Eine Brille konnte diese Fehlsichtigkeit nicht korrigieren. Hatte ich beide Augen offen, wurde die Information des rechten Auges sozusagen ausgeschaltet – weil ja quasi kein vernünftiges Bild rein kam – und mein linkes Auge leistete die ganze Arbeit. Dadurch war mir ein dreidimensionales Sehen nicht möglich. Damit verbunden fiel es mir schwer Distanzen, sowie Steigungen bzw. ein Gefälle abzuschätzen. Diese Sehschwäche war im Nachhinein betrachtet wohl mit ein Grund, warum mir Ballsportarten eher schwer gefallen sind, ich aber umgekehrt wenig Angst hatte irgendwo runterzuspringen.
Mein linkes Auge entwickelte sich dafür zu einem regelrechten Adlerauge. Als ich mit Mitte 30 feststellte, dass mein Adlerauge wohl nicht bleibender Natur ist, hatte ich den Gedanken im Kopf, mit meinen Augen in irgendeiner Weise Übungen zu machen, damit zumindest mein linkes Auge „in Schuss“ bleibt und um dadurch die Verwendung von Sehhilfen so lange wie möglich hinauszuschieben.
Wieder sammelte ich Informationen aus Artikeln und Büchern, besuchte Vorträge und Lehrgänge.
Ich wollte alles besser verstehen und immer noch mehr wissen. Vertiefende Ausbildungen, gesammelte Erfahrungen mit entsprechenden Übungen öffneten – im wahrsten Sinne des Wortes – meine Augen und führten zu vielen Aha-Erlebnissen. Die Thematik wurde für mich immer runder und ich bekam eine Idee davon, in welcher Art und Weise unsere Augen und das Gehirn zusammenarbeiten und welche Auswirkungen dies auf den ganzen Körper hat.
Das persönliche Ergebnis meines Augentrainings ist sicherlich kein perfektes Sehen in allen Bereichen. Mache ich jedoch regelmäßig meine Übungen, habe ich eine dreidimensionale Wahrnehmung – alleine dieser Unterschied ist für mich unglaublich. Ich ermüde nicht so rasch, bin aufnahmefähiger, konzentrierte Tätigkeiten fallen mir leichter, habe bei Bewegungen im Alltag und beim Sport eine verbesserte Raumwahrnehmung, bin weitsichtiger und damit sicherer unterwegs und kann zudem die optische Reizüberflutung der heutigen Zeit besser handhaben.
ES IST OFT GAR NICHT SO SCHWER WIE ES AUSSIEHT 😉
Was ich erfahren und lernen durfte und weiterhin lerne, ist Deine Ausgangsbasis, um Deine Vorhaben und Ziele auf den Weg zu bringen.
In diesem Sinne: Auf gehts, Mahlzeit & Kraft frei!
Aus meinem Blog
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